Der Erste Tschetschenienkrieg fand von Dezember 1994 bis August 1996 statt und war ein bewaffneter Konflikt zwischen Russland und der Autonomen Republik Tschetschenien im Nordkaukasus.
Der Krieg begann, als Russland intervenierte, um die Unabhängigkeit Tschetscheniens zu verhindern, die Tschetschenien im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion erklärt hatte. Die offizielle Begründung Russlands war, dass Tschetschenien zu einem Rückzugsort für islamistische Extremisten geworden sei und dass die russische Souveränität gewahrt werden müsse.
Der Krieg war besonders brutal und grausam. Beide Seiten begingen zahlreiche Verstöße gegen die Menschenrechte, einschließlich Folter, außergerichtlichen Hinrichtungen und Massakern an der Zivilbevölkerung. Berichten zufolge wurden zwischen 30.000 und 100.000 Menschen getötet, die meisten davon Zivilpersonen.
Obwohl Russland überlegene militärische Kräfte hatte, konnten die tschetschenischen Separatisten größtenteils erfolgreich Widerstand leisten. Die russischen Streitkräfte zogen sich schließlich im August 1996 zurück, nachdem der Frieden von Chassawjurt unterzeichnet wurde. Dieser Vertrag erkannte die faktische Unabhängigkeit Tschetscheniens innerhalb Russlands an, obwohl die formelle Frage der Unabhängigkeit weiterhin offen blieb.
Der Erste Tschetschenienkrieg hinterließ eine tiefe Spaltung zwischen Russland und Tschetschenien und die Bühne für einen zweiten Konflikt, der 1999 ausbrach und ebenfalls mit einer russischen Militärintervention endete. Die Folgen des Krieges sind bis heute spürbar, mit anhaltender Gewalt und instabiler politischer Lage in der Region.
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